Die ULA stellte in Kooperation mit der BAYER AG und VAA, BPW, EAF, EWMD sowie VK als weiteren Partnern aus dem Führungskräfte-Netzwerk das Thema gemischte Teams und deren Erfolg in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI) am 8. Juni 2021 in den Mittelpunkt einer viel beachteten Digitalkonferenz.

Die mehr als hundertzwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten mit den zahlreichen Experten aus Wirtschaft, Verbänden und Politik, wie sich gemischte Teams in Zeiten von Innovationen und Wandel im Hinblick auf KI aufstellen können, welche Risiken es bei der Programmierung gibt und ob Mixed Leadership als Führungsaufgabe bei der Anwendung von KI gesehen werden kann.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass sich Teilhabe und Gleichberechtigung im Beruf am besten realisieren lassen, wenn Männer und Frauen gemeinsam Veränderungen initiieren und begleiten. Daher ist es wichtig, in diesen gemeinsamen Dialog zu treten. Sie alle eint neben ihren politischen Interessen als Führungskräfte die Frage, was Gute Führung wirklich ausmacht. Mixed Leadership ist hierfür aus unserer Sicht ein entscheidender Schlüssel“, erklärte ULA-Präsident Roland Angst zur Eröffnung.

Neben interessanten Vorträgen aus der Wirtschaft erwartete die Gäste ein prominent besetztes politisches Panel mit Vertretern von CDU, SPD und FDP. Zwischen den Programmpunkten hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in der digitalen Welt der Netzwerke auszutauschen und über die verschiedenen Netzwerke zu informieren.

Zahlen, Daten und Algorithmen bestimmten immer mehr sowohl unser Berufsleben als auch unseren Alltag. Gerade weil wir noch am Anfang der Entwicklung und Nutzung der KI stehen, rückt die Frage in den Mittelpunkt, inwieweit diese Algorithmen vorurteilsfrei seien. „Es ist bekannt, dass Daten über Männer einen Großteil unseres Wissens ausmachen. Dabei gibt es enorme geschlechtsspezifische Unterschiede, die insbesondere alltägliche Folgen für das Leben von Frauen haben“, mahnt Angst.

„Die digitale Transformation hat längst alle Bereiche unseres Lebens erfasst. Künstliche Intelligenz ist von Menschen gemacht. Darin liegt Chance und Herausforderung. Wir haben eine ethische Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sich Rassismus, Diskriminierung und Sexismus nicht auf KI überträgt. Die Politik ist aufgefordert, durch entsprechende Regularien dafür zu sorgen. Dann kann Digitalisierung eine Chance für Geschlechtergerechtigkeit werden“, sagte BPW-Präsidentin Uta Zech.

„Als Führungskräfte sollten wir wissen, wie bestimmte Entscheidungen durch KI getroffen werden und wo wir die Programmierung hinterfragen sollten. Es ist daher nicht nur bei der Programmierung der Algorithmen wichtig, auf eine Datenbank zurückzugreifen, die beide Geschlechter und auch Vielfalt umfasst“, fordert Angst.

Wichtig sei es auch, die Denkmuster der Programmiererinnen und Programmierer mit einzubeziehen. Wenn 90 Prozent dieser Arbeit von Männern durchgeführt werden, sollte ein Check durch die Brille einer Frau auf jeden Fall mit dazu gehören. „Insofern sind gemischte Teams hier ein Ansatz, um die Diversität der Gesellschaft abzubilden, auch um dem maschinellen Lernen ein Feedback von echten, diversen Teams entgegensetzen zu können“, so Angst weiter.

Dr. Helga Lukoschat, Vorstandsvorsitzende von EAF: „In der digitalen Transformation braucht es Mut zu neuen Wegen: Flexibles Arbeiten geht nicht nur am Laptop, sondern auch in der Produktion. Von mehr Flexibilität und einer besseren Vereinbarkeit profitieren Beschäftigte und Unternehmen.“

Führungskräfte könnten im Unternehmensalltag ihren persönlichen Beitrag leisten, indem sie die Unternehmensstrategie und die Unternehmenskultur dahingehend weiterentwickeln. Angst: „Es ist mir persönlich ein Anliegen, dass wir die enormen Chancen der Digitalisierung und der digitalen Technik wie KI auch hierzulande wirklich nutzen und natürlich auch verantwortungsvoll damit umgehen. Ich bin mir sicher, dass wir alle in dieser Richtung in den letzten Monaten eine Menge dazu gelernt haben.“

Matthias Weber, Vorsitzender und Vorstand Diversity des Völklinger Kreises, erklärte im Schlusswort der Tagung: „Wir stehen in der Verantwortung, Algorithmen zu entwickeln, welche in ihrer Entscheidungsfindung die Vielfalt der uns umgebenden Gesellschaft miteinbeziehen.“

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie im Konferenz-Programm.