Zum achten bundesweiten Deutschen Diversity-Tag sieht die Führungskräftevereinigung ULA mit Sorge, dass in der Corona-Krise zunehmend wieder eine „traditionelle“ Aufteilung der Familienarbeit einkehrt. “Diversity ist auch eine Führungsaufgabe. Wichtig ist, Corona hierfür als Chance zu verstehen. Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und müssen tradierte Rollenbilder in Frage stellen. Dafür bedarf es gerade jetzt, wo dies noch nicht etabliert ist, eines Kulturwandels in den Unternehmen und der Unterstützung seitens der Politik“, so ULA-Präsident Dr. Roland Leroux.

Laut einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung reduzieren Frauen aufgrund der aktuellen Situation häufiger ihre Arbeitszeit und übernehmen zu großen Teilen wieder die „Care-Arbeit“. „Dadurch verschlechtert sich die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern wieder“, kritisiert Leroux. Hier müssten Gesellschaft und Politik, aber auch Unternehmen dringend reagieren. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse auch in Krisenzeiten ein hohes Gut bleiben. Wenn Mütter oder Väter in Pandemie-Zeiten die Arbeitszeit reduzierten oder in Kurzarbeit gehen müssten, dürfe dies nicht zum Karrierehemmnis werden.

Die ULA fordert als Dachverband der Führungskräfte in Deutschland Bund und Länder auf, aktuell und schnell flächendeckend größere Anstrengungen für qualitativ hochwertige und flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder zu unternehmen. Zudem sollten flexible Arbeitsmodelle eine breitere Akzeptanz finden. „Mit den richtigen Rahmenbedingungen kann Diversität in Unternehmen erfolgreich gelebt werden“, bekräftigt Leroux.