Führungskräfte wollen Europa mitgestalten

Die krisenhaften Zuspitzungen in Europa im Jahr 2016 haben nun auch die Unterstützer der Europäischen Union auf den Plan gerufen. Auf allen Ebenen der Zivilgesellschaft finden sich immer mehr Befürworter eines demokratischen, friedlichen und vereinigten Europas.

Auch viele Führungskräfte und ihre Verbände im In- und Ausland haben sich Gedanken darüber gemacht, in welcher Form sie zu einem Neuanfang der Union beitragen und Europa mitgestalten können. Die ULA ist immerhin seit 1951 Gründungsmitglied der CEC, der europäischen politischen Vertretung von rund einer Million Führungskräften aus 17 Ländern. Vor allem die deutsche Industrie und die in ihr beschäftigten Führungskräfte sind sich der enormen wirtschaftlichen Vorteile bewusst, die ein vereintes Europa für alle Mitgliedstaaten gewährleistet. Sie haben daher allen Grund, den populistischen, EU-kritischen Stimmen etwas entgegen zu setzen. Dies können nur sachliche Argumente sein, welche die Vorteile der EU herausstellen und die Risiken eines Auseinanderfallens Europas verdeutlichen. Daher hat sich die ULA entschlossen, gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden bdvb und BVHD in einer Arbeitsgruppe verschiedene EU-Themen im Detail zu beleuchten, die in gemeinsame Positionspapiere münden sollen.

Gemeinsames Manifest der CEC European Managers und ihrer Mitgliedsverbände

Alle Mitgliedsverbände der ULA sind zur Mitgestaltung eingeladen. Ebenfalls in den letzten Wochen haben auf Ebene der CEC die europäischen Führungskräfteverbände ein gemeinsames Manifest verabschiedet. Dieses enthält zum einen übergeordnete politische Aussagen. An erster Stelle steht ein uneingeschränktes Bekenntnis zur Europäischen Einigung. Es definiert die Rolle der Führungskräfte und ihre gemeinsamen Werte und unterbreitet darüber hinaus konkrete Verbesserungsvorschläge zur Überwindung der europäischen Krise. Das Manifest hat aber eine wichtige politische Funktion für die europäischen Führungskräfteverbände selbst: Es soll einen Anstoß zur Erneuerung einer Resolution des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 1993 über die Situation der Führungskräfte in der EU geben. Die damalige, nach ihrem Unterstützer – dem spanischen Abgeordneten Gil-Robles – benannte Resolution brachte den europäischen Führungskräften messbare politische Fortschritte ein: ihre Anerkennung als Sozialpartnerverband im Rahmen des „Sozialen Dialogs“ sowie eine explizite Verankerung in mehreren Verordnungen, darunter der Richtlinie über Europäische Betriebsräte.

Kampagne #managersforEU

Flankiert wurde das politische Bekenntnis der Führungskräfte zum gemeinsamen Europa durch eine Kampagne mit dem Slogan „#ManagersforEU“. Die Kampagne wurde schwerpunktmäßig über die sozialen Netzwerke verbreitet und startet am 20. März 2017, rechtzeitig zum 60 Jahrestag der Römischen Verträge, die den offiziellen Startschuss einer verfassten Europäischen Union im Jahr 1957 markieren. Dass die EU viel besser ist, als es in den Medien den Anschein hat, zeigt sich auch an einem erfolgreichen Mitwirken der CEC als Sozialpartner im Europäischen Sozialen Dialog. Hier ist es jüngst gelungen, die spezielle Sicht der Führungskräfte in die Sozialpartnervereinbarung zu den Themen „Aktives Altern“ und „Ausgleich zwischen den Generationen“ zu verankern. Schließlich kommt den Führungskräften eine ganz besondere Verantwortung bei der Implementierung einer generationenbewussten Personalpolitik zu.

Weiter zum deutschen Text des gemeinsamen Manifests in deutscher Sprache
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der CEC – European Managers